Warum schreibe ich das?
Weil der Weg der ständigen Disziplinierung unseres Körpers und Verhaltens, meiner Meinung nach, eine Sackgasse ist.
Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme und unser Körper ist mehr als eine Maschine.
Es gibt Gründe, warum wir gerne essen. Essen ist zum einen immer schon für unser Überleben und unsere Nährstoffversorgung wichtig gewesen. Darüber hinaus, ist Essen für die meisten Menschen ein sinnliches Vergnügen.
Essen ist Genuss, spricht unsere Sinne und unsere Emotionen an. Wir verknüpfen wundervolle Erinnerungen mit unserem Lieblingsessen, sinnliche Erfahrungen. So z.B. der Lieblingsapfelkuchen im Herbst in Omas Küche.
Wie soll es nun funktionieren, Essen plötzlich nur noch unter dem Begriff der Selbstdisziplin und somit Kontrolle zu betrachten?
Meiner Meinung nach gar nicht.
Außer Sie haben ein unfassbar motivierendes Ziel vor Augen, z.B. als Profisportler, der für seinen Sport und den damit verbundenen Wettkampf lebt und diesem alles unterordnet. Oder Sie haben eine schwerwiegende Erkrankung, die starke Einschränkungen der Essensauswahl erzwingt.
Ist dies nicht der Fall, wird eine dauerhafte Ernährung unter dem Oberbegriff der ständigen Selbstdisziplin nicht funktionieren. Warum sollte sie auch?
Unser Körper arbeitet ja stets für uns und ist durch unser Hunger- und Sättigungsgefühl (was einmal sehr gut funktioniert hat) bemüht seine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Wir brauchen meiner Meinung nach nicht noch stärkere Kontrolle, Disziplin und Optimierung. Sondern Vertrauen.
Wir brauchen wieder eine bessere Verbindung zu uns selbst und somit auch zu unserem Körper.
Nur so können wir uns auch jemals wirklich gut fühlen.
Was meine ich damit?
Selbstfürsorge: Meine Bedürfnisse spüren, achtsam mit mir und meinem Körper umgehen. Das ist etwas was ich nach und nach wieder erlernen muss.
Auf diesem Weg können mich folgende Fragen leiten:
Was will ich überhaupt? Und dabei, die für mich aller wichtigste Frage:
Wie will ich mich fühlen?
Diese Fragen kann ich mir nur selbst beantworten.
Suche ich mir Ideale im außen, dann ist nicht nur die Gefahr gegeben, dass diese überhaupt nicht zu mir passen und ich diese nie erreiche.
Noch trauriger, dass sich beim Erreichen des Ziels nicht mein gewünschtes inneres Gefühl einstellt.
Es ist meiner Meinung nach eine große Illusion durch übertriebene Selbstoptimierung die eigene Mitte finden zu wollen.
-Viele Menschen suchen sich ein Ideal, was mit Hoffnungen und Wünschen verknüpft ist-
Für mich funktioniert es nur anders herum. Das mir selbst entsprechende Ideal erreiche ich, indem ich das Vertrauen in mich selbst und meinen Körper stärke.
Mich wertschätze und bestmöglich versorge. Das kann ich dann unter anderem auch mit der entsprechenden Ernährung verwirklichen.
Die Beziehung zu sich selbst pflegen - Vertrauen ist der Anfang von allem
Fangen Sie doch einfach mal ab und zu an aufmerksamer in Ihren Körper zu hören und seine Signale wahr zu nehmen.
Fragen Sie sich doch häufiger mal: Wie fühle ich mich? Was brauche ich? Was tut mir gut?
Und holen Sie davon nach und nach wieder mehr in Ihr Leben. Jenseits von Idealen, Erwartungen, fremden Ansprüchen oder Wunschvorstellungen.
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