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Auffälliges Essverhalten ist ein Symptom - In der Tiefe liegt die Ursache!

Manchmal müssen wir tief hinab klettern und mit der Taschenlampe hin leuchten, um weiter zu kommen. Auch wenn es nicht einladend ist. So schlimm ist es dann aber meist auch nicht.

Wir können es auch lassen, doch solange wir nur auf die Symptome schauen, kommen wir im Thema Essverhalten oft nicht dauerhaft weiter.

 

Wichtig ist, dass wir diesen Blick nicht alleine wagen müssen. Es gibt, gerade wenn schwerwiegendere Themen darunter liegen, professionelle Begleitung. In solchen Fällen kann es ratsam sein erst einmal an der Oberfläche zu bleiben und auszuharren bis Hilfe in Aussicht ist und wir uns insgesamt stark genug fühlen, dass Problem bei der Wurzel zu packen. 

Wir leben ja schließlich häufig auch schon lange damit und es ist unser eigener Weg, auf dem wir achtsam entscheiden, was wir uns zutrauen und zumuten können.

 

Dennoch hat jeder Mensch ein Leben in möglichst großer Freiheit und Entfaltung verdient und dann ist es manchmal notwendig einmal kurz den störenden Splitter dauerhaft zu ziehen, statt ihn immer wieder zu spüren oder sich entzünden zu lassen. Das ist kurz unangenehm, aber danach sind wir froh ihn los zu sein.

 

In unserer Gesellschaft wird im Übrigen sehr häufig Symptombekämpfung betrieben. Meistens, wenn es bereits zu spät ist, werden aufgetretene Symptome bekämpft. Für die Ursachenforschung fehlt meist die Zeit und erst Recht für die Prävention. So wird viel Aufwand betrieben, um  die eigenen Krankheiten und Beeinträchtigungen in den Griff zu bekommen. Oder auch sein gesamtes Leben darum herum zu organisieren.

Es wird immer wieder eine neue Diät gestartet, wobei das Versagen und das Entgleisen des Körpergewichts über die Jahre immer stärker werden. Menschen sind dabei interessant gestrickt. Ich selbst auch. Wir versuchen Jahre über Jahre Dinge, die noch nie funktioniert haben, lassen diese nicht los, obwohl sie bist heute nicht das gewünschte Ergebnis bringen.

Jeder im Umfeld erkennt das, nur wir selbst nicht. 

 

Essen ist dabei ein sehr interessantes Thema, denn Essen ist etwas zutiefst emotionales. Die Muttermilch ist das erste warme süße und köstliche Getränk, was wir als hilfloser Säugling meist (hoffentlich) mit einer großen Portion Liebe und Zärtlichkeit erhalten. Außerdem müssen wir Essen und Trinken. Hier lässt sich nicht diskutieren, ob wir einfach darauf verzichten wie z.B. auf Zigaretten. Wir brauchen es, um zu Überleben. An diesen Beispielen wird schon deutlich, dass ganz viele psychologische Aspekte, neben den existenziellen körperlichen Einfluss auf unser Essverhalten nehmen.

Ebenso findet ganz viel Sozialisierung am Familientisch statt. Wir werden also auch ständig von klein auf bezüglich unseres Essverhaltens durch unser Umfeld geprägt. Hinzu kommen dann auch noch unterschiedliche körperliche Bedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen, die unser Essverhalten beeinflussen und auch unsere  eigene Genetik hat einen Einfluss. Ebenso unsere Zeit im Mutterleib.

 

Hinzu kommt, das unser Körper selbst auf das was wir Essen reagiert und sich somit auch wieder unser Essverhalten anpasst. Ich schreibe das alles, um aufzuzeigen, dass unser Essverhalten von komplexen Einflüssen gesteuert wird und nur einer gestört sein muss, um unser Essverhalten durcheinanderzubringen. 

Besonders wenn wir sensibel dafür veranlagt sind oder eben auch dementsprechend geprägt.

 

Es ist also nicht verwunderlich, dass wenn wir nicht tiefer schauen, immer wieder beim gleichen Essverhalten landen, was wir evtl. nicht haben wollen.

 

Ich habe letztens z.B. einen Kunden begleitet, dessen Essverhalten dadurch entgleist war, dass er den Job gewechselt hat. Vordergründig hört sich das vielleicht unlogisch an.

Doch durch den Jobwechsel wurden viele Glaubenssätze und Versagensängste aktiv, die er nun mit Essen versuchte zu beruhigen. Außerdem aß er, um leisten zu können und seine Müdigkeit nicht zu spüren.

Hier haben wir also an ganz anderen Themen miteinander gearbeitet und auch eine Lösung gefunden, die primär nichts mit dem Essen zu tun hat. Dies als kleines Beispiel, um das folgende Bild zu verdeutlichen.

Lass dir nicht einreden, dass du einfach nur zu faul oder undiszipliniert bist. Oftmals ist sogar genau das Gegenteil der Fall und genau das das Problem hinter dem Essverhalten. Essen ist dann der einzig greifbare Ausgleich!

 

Also sei gut zu dir!

 

Alles Liebe 

 

Britta💚

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